Die Pläne haben sich zerschlagen, das sechs Millionen teure Provisorium des Stadttheaters St.Gallen an eine Gemeinde im Kanton zu verschenken. An auswärtigen Interessierten gab es bloss eine Anfrage aus Portugal, die aber nicht weiter verfolgt wurde. Für die Bedürfnisse der Freien Szene scheint das Haus baulich nicht zu passen.
Bis im März 2024 muss die Baute allerdings entfernt werden, damit das Gelände neben der Tonhalle renaturiert werden kann. Es ist uns bekannt, dass das Gebäude dem Kanton gehört, aber als Standortgemeinde kann sich die Stadt St.Gallen für eine Weiterverwendung anderswo einsetzen.
«Das Provisorium abzubrechen und zu entsorgen ist kein nachhaltiges Vorgehen und wird dem wertvollen Holzbau nicht gerecht. Daher sollte geprüft werden, ob es vorläufig eingelagert werden kann, um zu einem geeigneten Zeitpunkt als kleine Unterstützung des dortigen kulturellen Lebens der kriegsversehrten Ukraine geschenkt zu werden», heisst es in einer schriftlichen Interpellation der Stadtparlamentarier Veronika Meyer (Grüne), Jürg Brunner (SVP) und Christoph Wettach (glp).
Das Provisorium soll nur einer ukrainischen Gemeinde zur Verfügung gestellt werden, die dieses Geschenk auch annehmen möchte. Die uneigennützige Schenkung sollte dabei nicht nur das eigentliche Gebäude umfassen – wie ursprünglich vorgesehen – sondern auch den Rückbau und den Transport.
Die Politiker möchten vom Stadtrat wissen, welche Möglichkeiten er sieht, ein entsprechendes Projekt aktiv zu unterstützen wie beispielsweise mit einem Standort für die temporäre Lagerung und ob es möglich ist, die ukrainische «Community» der Stadt St.Gallen in dieses Projekt zu invovieren.
Das Theater St.Gallen kehrt nach dreijähriger Bauzeit in den erneuerten Betonbau am Stadtpark zurück. Die Wiedereröffnung findet am 22. Oktober statt.