Nebst der fehlenden Infrastruktur ist auch die Sprachbarriere beim zunehmenden Anteil an Sonderschüler/innen mit Migrationshintergrund eine grosse Herausforderung.
Der Auftrag der Sonderschulen
Übergeordnetes Ziel ist die grösstmögliche Selbständigkeit und die Entwicklung des Selbstwertes der Kinder und Jugendlichen, aber auch die Förderung der Grundbildung, damit eine möglichst gute Integration in unsere Gesellschaft möglich wird. Die Sonderschulen bieten im jetzigen staatlichen Bildungssystem des Kantons St.Gallens die einzige Beschulungsmöglichkeit für Kinder und Jugendliche mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, zunehmend aber auch für verhaltensauffällige oder traumatisierte Kinder.
Da in den Regelschulen Kleinklassen mehrheitlich abgeschafft und stützender Unterricht für schwächere oder fremdsprachige Schüler und Schülerinnen (SuS) reduziert wurden, weisen die Schulpsychologischen Dienste Kinder mit körperlichen und kognitiven Einschränkungen häufiger den Sonderschulen zu.
Diese Kinder und Jugendlichen sind angewiesen auf Kleingruppen, auf individuelle Lernpläne und Förderung, auf konzentriertes heilpädagogisches Know-how und spezifische Therapien, welche im Schulalltag der Sonderschulen integriert sind.
Starkes Wachstum auf neun Standorte
Die GHG ist bereit, die Regelschulen zu entlasten und Kinder mit besonderen Bedürfnissen zu übernehmen. In den bestehenden, bereits heute teilweise improvisierten und provisorischen Infrastrukturen ist dies aber auf Dauer nicht möglich. Die Sonderschulen der GHG haben ihre Kapazitäten bereits überschritten und brauchen mehr Raum.
Mittlerweile sind die Klassenräume auf neun Standorte verteilt. Nebst den Schulhäusern werden Klassen in Containern (Pavillons) und in angemieteten Wohnungen unterrichtet. Dies führt zu logistischen Problemen und erschwert einen geregelten Schulbetrieb. Die Kinder werden zum Teil aus dem ganzen Kanton und aus dem Thurgau sowie beiden Appenzell mit Fahrdiensten abgeholt. Die Mittagsmahlzeiten müssen an alle Standorte verteilt werden.