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Leserbrief
Schweiz
20.05.2023

«Steuereinnahmen kantonal einsetzen statt ans Ausland verschenken»

Joel Mäder, Präsident der Jungfreisinnige St.Gallen
Joel Mäder, Präsident der Jungfreisinnige St.Gallen Bild: pd
Da nicht alle Kantone einen Unternehmenssteuersatz von 15 Prozent haben, müssen die Regierungen die Steuern erhöhen. Um diese Einnahmen zu behalten, und nicht ins Ausland zu verschenken, stimmt Joel Mäder, Präsident der Jungfreisinnigen, Ja zur Oecd-Mindeststeuer.

«Am 18. Juni entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung unter anderem über die Umsetzung der Oecd-Mindeststeuer. Rund 140 Staaten, darunter auch die Schweiz, haben sich darauf geeinigt, eine globale Mindeststeuer von 15 Prozent für international tätige Unternehmen einzuführen. Diese Steuer betrifft alle Unternehmen mit einem Umsatz von über 750 Millionen Euro.

Davon sind auch rund 1 Prozent aller Unternehmen in der Schweiz betroffen. Da jedoch nicht alle Kantone über einen Unternehmenssteuersatz von 15 Prozent verfügen, müssen diese Kantone die Steuern erhöhen. Wenn dies nicht geschieht, können ausländische Staaten die Differenz zwischen dem Schweizer Steuersatz und den 15 Prozent der Mindeststeuer einfordern.

Bund und Kantonen würden damit 1 bis 2.5 Milliarden Franken jährlich an Steuereinnahmen entgehen, welche ins Ausland abfliessen. Dank des nationalen Finanzausgleichs profitieren auch diejenigen Kantone von den Mehreinnahmen, welche selbst über weniger Ansiedlungen von internationalen Firmen verfügen. Deshalb unterstütze ich die Oecd-Mindeststeuer.»

Joel Mäder, Präsident Jungfreisinnige Kanton St.Gallen
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