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Stadt St.Gallen
06.05.2023

Reflexionen über Post-Zeitalter und Pazifismus

Der Denker.
Der Denker. Bild: pexels
Im Rahmen der internationalen Konferenz «What Comes After?» vom 11. bis 13. Mai diskutieren weltweit führende Intellektuelle an der HSG. Die öffentliche Tagung schafft eine Plattform für die Reflexion über die Vorsilbe «post» sowie den Pazifismus.

Auf dem Programm steht eine Diskussion über eine der einflussreichsten Erfindungen der Geisteswissenschaften nach 1945. Philipp Felsch, Eva Geulen, Boris Groys, Bonnie Honig, Axel Honneth, Eva Illouz, Albrecht Koschorke, Christoph Menke, Melanie Möller, Robert Pippin, Martin Puchner und Jini Kim Watson diskutieren über die Erfolgsgeschichte der Vorsilbe «post».

Sein und Schein der Silbe «post»

Die Wissenschaftler setzen sich an der öffentlichen Konferenz in St.Gallen mit der Bedeutung und Geschichte der Vorsilbe «post» auseinander, die wohl eine der einflussreichsten Erfindungen der Geisteswissenschaften nach 1945 ist. Und sie gehen der Frage nach, weshalb wir uns «im Bann des Vergangenen» von gewissen Denkmustern nur schlecht lösen können, obwohl sie nicht mehr zeitgemäss sind.

Helfen oder hemmen «Postismen» dabei, unsere Zukunft zu gestalten? Die Vorsilbe taucht in Begriffen wie «Postmoderne», «Postkolonialismus», «postheroisches Management» und in unzähligen anderen Varianten auf. Doch diese «Postismen» sind von einer beunruhigenden Ambivalenz geprägt. Sie versprechen zwar, einen Schritt nach vorn zu machen, aber sie tragen immer noch das mit sich, was sie vorgeben, hinter sich zu lassen.

Jeder «Postismus» ist auf ein etabliertes Vokabular angewiesen. Die Wissenschaftler stellen die Frage, ob «Postismen» uns helfen, eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen, oder ob sie uns zwingen, zurückzublicken und uns daran hindern, uns zukünftigen Herausforderungen zu stellen.

Ausserdem gehen Referenten gehen der Frage nach, ob und wie es möglich ist, ein Ende zu verkünden, einen Übergang zu gestalten und etwas Neues zu beginnen. Die Veranstaltung wird vom Departement für Philosophie der Universität St.Gallen in Zusammenarbeit mit dem Square organisiert. Der Anlass beginnt am 11. Mai, um 13.30 Uhr, und endet am 13. Mai, um 14 Uhr. Hier geht es zu dem genauen Programm.

Das Ende des Pazifismus?

Weiterhin diskutieren im Rahmen der internationalen Konferenz drei führende Intellektuelle über Krieg und Frieden, Militarismus und Pazifismus in der Gegenwart. Wie steht es um die «Zukunft des Pazifismus», von der Bertrand Russell im Jahre 1943 sprach? Müssen wir die Erfahrungen des Ukraine-Kriegs dazu nutzen, den Pazifismus zu begraben? Haben die Menschen, die in Demokratien leben, den Krieg gewissermassen verlernt? Unter welchen Umständen soll man ihn ablehnen oder aber bejahen?

Die Teilnehmer des Podiumsgesprächs sind seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs mit profunden und provokanten Äusserungen zu diesen Themen hervorgetreten und suchen im Gespräch nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Auf dem Podium diskutieren Svenja Flaßpöhler (Chefredakteurin des Philosophie Magazins, Berlin), James Davis (Professor für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Sicherheitspolitik, Universität St. Gallen), und Christoph Menke (Professor für Politische Philosophie und Rechtsphilosophie, Universität Frankfurt).

Die Diskussion findet am 11. Mai, von 20 bis 21.30 Uhr, im Square (Raum 11-0051) statt. Das Gespräch ist öffentlich, eine Anmeldung ist nicht nötig.

pd/stgallen24
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