Der Trogener Kunstpreis würdigt die Kunst von Menschen mit mentaler und/oder körperlicher Behinderung. Eine Fachjury nimmt die Anmeldung aus den Institutionen entgegen, besucht die Bewerber in ihrem Lebensumfeld und wählt die Preisträger aus. Im Rahmen des Trogener Adventsmarktes werden die Preise übergeben. Den 17. Trogener Kunstpreis 2022 haben Kevin Günter, Sandrine Mbala und Dejan Suvajac erhalten.
Spaltismus und Holzscheite
Kevin Günter arbeitet mit Kugelschreiber – «Bleistift kann man korrigieren, Kugelschreiber ist für immer», sagt der Hedinger, der das Experimentieren liebt und mit dem «Spaltismus» eine eigene Kunstrichtung erfunden hat. Günter zerlegt Dinge in ihre Einzelteile und schafft so Bilder, die wie Tore zu einer anderen Welt anmuten.
Fast ohne abzusetzen, zeichnet die Zürcherin Sandrine Mbala mit sicherem Strich Figuren in fröhlichen Farben. Mal sind es Menschen, mal sind es Monster. Ihr ganz persönlicher Blick auf die Welt zeigt, wie unterschiedlich sie gesehen werden kann.
Unglaublich viele Informationen kann Dejan Suvajac behalten. In seinem Kopf fügt er sie zu Verzeichnissen zusammen. Ganz ähnlich bündelt er auf Holzscheite geschriebene Worte, um ein Thema in allen seinen Facetten sichtbar werden zu lassen. Suvajac lebt im Werkheim Neuschwendi in Trogen.