Pumptracks, Mountainbiken, Stand-up-Paddeln, Spazieren, ein Bewegungsraum für alle Generationen – all diese sportlichen Aktivitäten haben eines gemein: Sie können spontan und unabhängig von Vereinsmitgliedschaften stattfinden. Der «ungebundene Sport», zu welchem auch viele weitere Sportarten zählen, hat nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie noch mehr an Bedeutung gewonnen.
Verschiedene Gemeinden in der Region haben den ungebundenen Sport bereits als einen strategischen Schwerpunkt in ihre kürzlich erarbeiteten Gemeindesportanlagenkonzepte (Gesak) integriert, andere sind an der Erarbeitung eines Konzepts und wiederum andere stehen noch vor der Frage, ob es der Erarbeitung eines Gesak bedarf.
«Integriert eine Gemeinde den ungebundenen Sport in ihr Gesak, schafft sie damit sowohl die Grundlagen für eine bewegungsfreundliche Gestaltung des öffentlichen Raums als auch für andere Massnahmen wie Pumptracks, Wander- und Bikewege, Parkanlagen, und so weiter. Es ist eine Chance für Gemeinden, die Bewegung im Alltag für alle Altersgruppen zu fördern», erläutert Michael Götte, Präsident der Regio Appenzell AR-St.Gallen-Bodensee und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Regionale Koordination Gesak.
Ein Chance für Gemeinden
Nicht alle Gemeinden sind auf demselben Wissens- oder Umsetzungsstand oder tauschen sich über ihre Konzepte und geplanten Massnahmen im Sport aus. Hier besteht grosses Synergiepotential. Ein Austausch über Gemeindegrenzen hinweg sei daher wichtig und dringend, forderte die IG Resak (Regionales Sportanlagenkonzept) in den Städten St.Gallen und Gossau und äusserte den Wunsch nach einer institutionalisierten Plattform für die regionale Koordination von Sportinfrastrukturen.
Die Regio hat daraufhin einen Prozess angestossen und eine Arbeitsgruppe formiert. Gestartet wurde mit einer Analyse der bestehenden Gesak in St.Gallen, Herisau, Gossau und Waldkirch. Sie zeigte, dass die Auslastung der Anlagen durch den gebundenen Sport bereits sehr hoch ist, dafür aber dem ungebundenen Sport noch zu wenig Beachtung geschenkt wurde.
«Und genau hier möchten wir mit einem Forum für Gemeinden ansetzen und aufzeigen, welche Chancen und welches Potential sich hinter dem Thema «ungebundener Sport» verbirgt. Denn die Nachfrage nach flexiblem Individualsport nimmt stetig zu», so Marcel Thoma, Leiter Sport Stadt St.Gallen und Mitglied der Arbeitsgruppe Regionale Koordination Gesak.
Forum «Sport für alle»
Am 13. März 2023 wurde zum ersten Mal das Forum «Sport für alle» durchgeführt, mit dem Ziel, Gemeinden und Städten aufzuzeigen, wie sie diesen Themenbereich künftig stärker fördern könnten. Über 50 Teilnehmende von Gemeindepräsidenten, Gemeinderäten über kantonale Amtsstellen bis hin zu Vertretern von Sportorganisationen folgten der Einladung in den Pavillon Sportfeld Gründenmoos.