Eine Promotionsfeier markiert das Ende und den Höhepunkt einer Lern- und Arbeitsphase – gar einer Lebensphase, die Doktoranden wie kaum eine andere präge, begann Rektor Prof. Dr. Bernhard Ehrenzeller seine Ansprache über den «Wert intellektueller Redlichkeit».
Auf den inneren Kompass vertrauen
Die Universität St.Gallen wurde 1898 als Handelsakademie gegründet und erhielt 1938 im Zuge des neuen Hochschulgesetzes das Promotionsrecht. Doktortitel wurden mit Bedacht vergeben: «Der Wert eines Titels dieser Art hängt von der Würde ab, die ihm seine Träger durch ihren geistigen und moralischen Einsatz zu geben wissen», hiess es damals.
Nach wie vor bestehe in der Wissenschaft der hohe Anspruch auf integres Tun und Wirken, auch über den akademischen und wissenschaftlichen Kontext hinaus, führte der Rektor aus. Wissenschaftler seien aufgefordert, gewissenhaft zu sein und Erkenntnisse wieder und wieder zu überprüfen.
«Seien Sie stolz auf den gewissenhaften Zweifler, die gewissenhafte Zweiflerin, die heute die Promotionsurkunde entgegennehmen kann», gratulierte Rektor Bernhard Ehrenzeller den neuen Doktoren zu ihrem Abschluss.
Aus Höhen und Tiefen lernen
Die Festrede hielt HSG-Alumna Dr. Alexandra Collm. Sie ist Mitglied der Geschäftsleitung sowie Hauptabteilungsleiterin bei Organisation und Informatik Stadt Zürich (OIZ). Ihre Rede widmete sie dem Thema «Zukunftsperspektive».
Mit dem Doktorat haben die Absolventen einen wichtigen Meilenstein gesetzt – dass der Weg stets klar und gradlinig verlaufe, sei jedoch nicht garantiert, schilderte Alexandra Collm. «Es wird weiterhin Umwege und steile Pässe geben.»
Was auch nach dem Abschluss wichtig sei: ein Ziel vor Augen, um Berge und Hügel zu erklimmen; Mut, etwas Neues auszuprobieren; und Vertrauen in sich selbst, den ersten Schritt in Richtung Ziel zu wagen. Während dem Studium haben sich die Doktoranden viel Wissen und Flexibilität angeeignet, gelernt, mit Frustration umzugehen und sind ihrer Neugier nachgegangen.
Die Alumna wünschte den Absolventen für ihre Zukunft weitere Erfolge und Zufriedenheit. «Neben den fachlichen, methodischen und analytischen Fähigkeiten sind Eigenschaften wie Empathie und Teamgeist jene, die einen bleibenden Unterschied machen», schloss Alexandra Collm ihre Ansprache.
Abschliessend erhielten die 52 Personen die Promotionsurkunde zu Doktorinnen und Doktoren:
- 33 in Betriebswirtschaftslehre,
- 3 in Sozialwissenschaften,
- 6 in Rechtswissenschaft,
- 3 in Staatswissenschaften,
- 1 in Philosophy in Economics and Finance,
- 5 in Philosophy in Finance,
- 1 in Philosophy in Computer Science.
Die Promotionsfeier endete mit dem gemeinsamen Singen des «Gaudeamus igitur» und anschliessendem Apéro.