Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Stadt St.Gallen
23.07.2020
23.07.2020 14:50 Uhr

Kein Social Distancing beim Public Viewing

Dieses Foto vom Public Viewing sorgt im Netz für Empörung.
Dieses Foto vom Public Viewing sorgt im Netz für Empörung. Bild: zVg
Nicht nur das verlorene Spiel des FCSG sorgt für rote Köpfe: Ein Foto des Public Viewings im Espenmoos zeigt Hunderte von Menschen ohne Abstand oder Maske dicht beieinander.

Obwohl der FC St.Gallen gestern eine kalte Dusche vom FC Basel bekommen hat, war die Stimmung im Stadion ausgelassen. Kein Wunder: Endlich konnte man wieder gemütlich bei einem Public Viewing - organisiert von «FM1Today» - mit Freunden zusammen sitzen.

Doch genau diese ausgelassene Stimmung sorgt nun im Netz für Diskussionen. So postet eine Userin auf Twitter das Foto vom Event und schreibt: «Hey FM1Today, ist das eure Interpretation der BAG-Corona-Regeln? Kein Abstand? Keine Masken? Dass dies von St.Gallen bewilligt wird...?!»

Kein Mindestabstand bei Veranstaltungen
Auch viele andere User sind empört und können nicht fassen, dass das Foto wirklich vom Donnerstagabend ist. «Das ist ein Archivbild», behauptet ein User. Wie stgallen24 weiss, wurde das Foto aber tatsächlich am 22. Juli 2020 aufgenommen. Aber: Auch wenn das Bild in Corona-Zeiten befremdlich wirkt, hat der Veranstalter die Corona-Regeln nicht missachtet.

Denn: «Veranstaltungen bis 1000 Personen dürfen unter Einhaltung der Covid-Bestimmungen stattfinden. Eine Maskenpflicht oder einen Mindestabstand gilt gemäss Verordnung nicht. Das Public Viewing im Espenmoos erfüllt die Vorgaben», sagt die Stadtpolizei St.Gallen dazu.

 

Auch dieses Foto wurde gestern aufgenommen. Bild: zVg

«Eine Widersprüchlichkeit im Kampf gegen Corona»
Obwohl also alle Regeln eingehalten wurden, herrscht im Netz Unverständnis. Ein Twitter-User, der ebenfalls vor Ort war, schreibt: «Ich war entsetzt, als ich da ankam. Man muss aber auch offen legen, wieso wir alle so zusammengepfercht wurden. Obwohl es noch viele freie Sitze auf den Seiten gab, war die (eine!) Leinwand nur von der Mitte aus zu sehen. Zudem war sie viel zu nahe.»

Im Kybunpark hingegen sah es derweilen ganz anders aus: Dort dürfen sich ebenfalls 1'000 Personen aufhalten, aber der Abstand von 1,5 Meter muss eingehalten werden. «Das zeigt, die Widersprüche in unserem Kampf gegen Corona», schreibt etwa «watson» dazu.

Der Veranstalter FM1Today gibt zu, dass das Bild irritiert, und verteidigt sich: «Wir haben alle Massnahmen gemäss dem bewilligten Schutzkonzept umgesetzt. Dazu gehört u.a. die Unterteilung in Sektoren und Angaben für Contact Tracing. Wir prüfen für weitere Veranstaltungen aber weitergehende Massnahmen.»

stgallen24
Demnächst