Gut 450 Schüler besuchen aktuell eine der vier traditionellen christlichen Schulen katholischer Prägung im Kanton St.Gallen. Der Katholische Konfessionsteil unterstützt diese Bildungsinstitutionen jährlich mit gut einer Million Franken.
«Alle diese Schulen sind aus Kloster- oder Ordensgemeinschaften herausgewachsen. Die schulische Bildung war einer der Pfeiler der Klosterkultur. Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen erachtet diese Schulen deshalb als wichtigen Bestandteil des lebendigen Klostererbes», sagt Hans Brändle. Ihm obliegt das Ressort für diese Schulen im Administrationsrat (Exekutive) des Konfessionsteils.
Obwohl die genannten Schulen bislang eigene Wege gingen, setzten sie auf vergleichbare Werte. Das soll künftig mit einem gemeinsamen ideellen Fundament sichtbar gemacht und gelebt werden.
Die Schulverantwortlichen einigten sich dazu auf die Marke «wertebilden.ch» und sechs Werte, auf die sie bauen wollen: «Achtsam sein», «Spiritualität wecken», «Offen sein», «Vertrauen schenken», «Wertschätzung leben», «Selbstbewusstsein fördern».
Inspiriert durch die christliche Kultur
Gemäss Hans Brändle sind an diesen Schulen die Werte zusätzlich begründet durch den christlichen Glauben und inspiriert durch das Leben Jesu. Die Achtsamkeit beispielsweise habe den Umgang von Jesus mit anderen Menschen geprägt. Oder seine Offenheit habe sich darin gezeigt, dass er keine Berührungsängste mit Menschen anderer Kulturen und Religionen hatte.
Dieses Weltbild und Selbstverständnis manifestieren sich an den vier Schulen unter anderem dadurch, dass nicht nur katholische Schülerinnen und Schüler willkommen sind.
Besinnungstage, Reisen nach Assisi oder Wanderungen auf dem Jakobsweg ermöglichen an den vier Schulen schon heute der Schülerschaft, sich mit existenziellen Fragen auseinanderzusetzen. Neue Wertewürfel, die mit den genannten Werten beschriftet sind, sollen fortan stets an das gemeinsame ideelle Fundament erinnern.
«Es ist ein Mehrwert für die Schülerinnen und Schüler, wenn existenzielle Fragen zusätzlich aus der christlich inspirierten Kultur oder aus der Frohbotschaft Jesu heraus erörtert werden. Das kann ganz neue Blickwinkel eröffnen», sagt Hans Brändle.