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Stadt St.Gallen
21.07.2020
21.07.2020 16:12 Uhr

Diese Masken-Träger haben es noch nicht begriffen

Bild: zVg
Die meisten Pendler tragen zwar Masken, aber bei der Ausführung hapert es noch. Fünf Masken-Typen, die man gerade im ÖV antrifft.

Mit der Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr trauen sich auch wieder mehr Menschen in Bus und Bahn. Das Tragen funktioniere gut, betonen die Verkehrsbetriebe immer wieder gegenüber den Medien. Der tägliche Weg mit dem Bus in die Stadt St.Gallen zeigt aber, dass es noch Erklärungsbedarf gibt. Hier sind fünf Geschichten aus der neuen Normalität:

Typ 1: Der Ignorant
Montagmorgen in der Linie 4 Richtung Wittenbach: Der Bus ist fast leer, die wenigen Gäste tragen alle brav eine Maske. Der Busfahrer möchte gerade an der Haltestelle Friedhof Bruggen weiterfahren, als einer der Gäste nochmals auf «Stopp» drückt. Verschwitzt und völlig ausser Atem stolpert ein Mann in den Bus. Gerade noch geschafft! Gut für ihn. Eine Maske trägt er nicht, setzt sich mit lautem Schnaufen hin. Aerosole! Die anderen Gäste starren ihn an. Jetzt wäre der Zeitpunkt gekommen, um eine Maske anzuziehen.

Das findet auch der Busfahrer und lässt eine Durchsage aus den Lautsprechern ertönen. Jetzt hat es auch der Mann verstanden und ruft durch den Bus «Ach f*ck dich doch!» und steigt aus. Naja, immerhin.

Typ 2: Die Quasseltante
16:30 Uhr, Feierabend. Der Bus ist für Corona-Zeiten ziemlich voll. Eine Gruppe junger Mädchen steigt am Bahnhof ein. Die Masken tragen sie lässig am Kinn, der Lipgloss muss nochmals nachgezogen werden. Der Bus fährt los, die Teenies quasseln in einer Tour. Eine ältere Dame zeigt ihnen den Vogel und sie kichern. 

Typ 3: Der Nur-weil-ich-muss-Träger
Zugegeben, das Tragen der Maske kann auf Dauer anstrengend sein, und sie auszuziehen fühlt sich an wie die Zurückeroberung einer vom bösen Bundesrat geraubten Freiheit. Nur ist es erstaunlich, wie viele Menschen die Maske noch im Verkehrsmittel abnehmen. Egal, wie viele sich gerade an der Haltestelle aneinander drängeln und einsteigen. Es heisst ja auch Maskenpflicht im ÖV und nicht an den Bahnhöfen. Warum also mehr machen als verlangt?

Typ 4: Die Kreative
Mist, Maske vergessen! Was macht man da bloss? Einige benutzen einfach den Schal oder klemmen sich ein Nastüechli unter die Brille. Wer Glück hat, der trifft sogar einen mit Plastiksack über dem Kopf. Das zählt doch auch als Maske, oder? 

Typ 5: Der Kuschelbär
Zwar fahren wieder mehr Menschen ÖV, aber trotzdem gibt es besonders ausserhalb der Stosszeiten relativ wenige Personen in den Bussen. Das ist gut, denn so kann man genügend Abstand halten und muss sich nicht nebeneinander setzen. So auch letztens in der Linie 3 Richtung Abtwil. Etwa ein Fünftel der Plätze war belegt, man hatte quasi freie Platzwahl.

Doch mit der Maske kann man sich ja wieder näher kommen, dachte sich wohl ein Mann und setzt sich neben eine Frau, die ihre Tasche demonstrativ auf den Sitz daneben platziert hatte. Sie schaut ihn verwirrt an: «Es hat noch genügend freie Plätze!» Er: «Na und, ich will aber hier sitzen.» Das muss Nächstenliebe sein!

Miryam Koc
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