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Stadt St.Gallen
06.02.2023
06.02.2023 11:02 Uhr

«Jupiter und Venus» feiert bezaubernde Uraufführung

Kinsun Chan (grauer Anzug) gibt mit «Jupiter und Venus» seinen Abschied in St.Gallen
Kinsun Chan (grauer Anzug) gibt mit «Jupiter und Venus» seinen Abschied in St.Gallen Bild: stz.
Das Theater St.Gallen brachte am 3. Februar das Tanzstück «Jupiter und Venus» zur Uraufführung. Die neue (und letzte in St.Gallen) Choreografie von Kinsun Chan thematisiert die Bedeutung und Folgen von Entscheidungen für unser weiteres Leben. Das Publikum war begeistert.

Noch bis zum Sommer leitet Kinsun Chan die Tanzkompanie des Theaters St.Gallen: «Jupiter und Venus» ist die letzte Choreografie des scheidenden Tanzchefs; Chans Vertrag wurde nicht verlängert. Mit dem zweiteiligen Abend, der am Freitag im Theaterprovisorium Premiere feierte, gibt der Kanada-Schweizer einen fulminaten Abschied, der an der Uraufführung mit Standing Ovations gefeiert wurde.

Wie sehr ist unser Leben vom Schicksal bestimmt? Wie weit vermögen wir es, mit unseren Entscheidungen zu steuern?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich «Jupiter und Venus», das neue Tanzstück des Leiters der Tanzkompanie Theater St.Gallen.

Der erste Teil mit dem Titel «Path» ist inspiriert von Robert Frosts Gedicht «The Road Not Taken» und reflektiert, wie wir mit dem Lauf des Lebens und unseren Entscheidungen umgehen. «Powder», der zweite Teil, zelebriert Freiheit, Freude und das Vermögen, das Leben mit Humor zu meistern.

Musikalisch getragen wird «Jupiter und Venus» von zwei Werken, die unterschiedlicher kaum sein könnten

Das 2004 entstandene Konzert für Cello und Streicher der britisch-bulgarischen Komponistin Dobrinka Tabakova, das zusammen mit Arvo Pärts «Silouan’s Song – My Soul yearns after the Lord» den ersten Teil begleitet, steht mit seinem sinnlichen und emotionalen Charakter Wolfgang Amadeus Mozarts lebensbejahender Jupitersinfonie gegenüber.

Es spielt das Sinfonieorchester St.Gallen unter der Leitung der argentinischen Dirigentin Natalia Salinas. Den Solopart interpretieren abwechselnd Fernando Gomes, Solocellist im Sinfonieorchester St.Gallen, und Chiara Enderle Samatanga.

In «Jupiter und Venus» arbeitet Kinsun Chan mit demselben Team zusammen, das 2021/2022 bereits «The Banquet» und in der Saison zuvor «Cinderella» auf die Bühne gebracht hat. Anja Jungheinrich steht ihm bei der Ausstattung zur Seite, Christian Kass zeichnet verantwortlich für das Licht.

Im ästhetischen Konzept widerspiegeln sich auch die gegensätzlichen Charaktere der beiden Teile: Die Farben Schwarz und Weiss bestimmen die Bühne und die Kostüme.

Poetisch wie Robert Frosts dem Stück zugrunde liegendem Gedicht «The Road Not Taken» ist die Choreografie von «Path» auf Musik von Arvo Pärt und Dobrinka Tabakova zugeschnitten Bild: Gregory Batardon

Vorstellungen

Freitag, 3. Februar 2023, 19.30 Uhr (Uraufführung)
Mittwoch, 15. Februar 2023, 19.30 Uhr
Freitag, 17. Februar 2023, 19.30 Uhr
Mittwoch, 22. Februar 2023, 19.30 Uhr 

Sonntag, 12. März 2023, 19 Uhr
Montag, 20. März 2023, 19.30 Uhr 

Dienstag, 11. April 2023, 19.30 Uhr
Donnerstag, 20. April 2023, 19.30 Uhr
Sonntag, 30. April 2023, 14 Uhr 

Sonntag, 7. Mai 2023, 19 Uhr
Freitag, 19. Mai 2023, 19.30 Uhr
Donnerstag, 25. Mai 2023, 19.30 Uhr

www.theatersg.ch

In «Powder» zeigt die 14-köpfige Tanzkompanie ihr komisches Talent zur «Jupiter»-Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart Bild: Gregory Batardon

Leitung

Musikalische Leitung: Natalia Salinas
Choreografie: Kinsun Chan
Ausstattung: Anja Jungheinrich, Kinsun Chan
Licht: Christian Kass
Dramaturgie: Caroline Damaschke
Choreografische Assistenz: Jacqueline Lopez

Musik

Arvo Pärt, Silouan’s Song – My Soul yearns after the Lord
Dobrinka Tabakova, Concerto for Cello and Strings
Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonie Nr. 41 (Jupitersinfonie)

Tanz

Dustin Eliot, Jeanne Baudrier, Marta Llopis, Lorian Mader, Ariadni Toumpeki, Ifigenia Toumpeki, Valentina Rodenghi, Angelo Antonio Tafuni, Guang-Xuan Chen, Swane Küpper, Steven Forster, Emily Pak, Samuel Trachsel, Minghao Zhao                                                                                     

Solocello: Fernando Gomes / Chiara Enderle Samatanga
Orchester: Sinfonieorchester St.Gallen

Bild: kinsunchan.com

Der kanadisch-schweizerische Choreograf und Designer Kinsun Chan studierte Kunst, Grafikdesign und Tanz am Virginia Intermont College, an der Georgia State University und an der University of Louisville. Als Tänzer war er unter anderem Mitglied des Ballett Zürich unter Heinz Spoerli sowie des Ballett Basel unter Richard Wherlock und tanzte unter anderem in Choreografien von Jiří Kylián, William Forsythe, Hans van Manen und Ed Wubbe.

Seine choreografischen Arbeiten wurden international unter anderem vom Ballett Basel, vom Singapore Dance Theatre, vom Ballett der Staatsoper Hannover, von der Royal Ballet School Antwerpen, der John Cranko Ballet School, der Hong Kong Academy for Performing Arts sowie am Luzerner Theater aufgeführt.

Neben eigenen Kreationen entwickelte Kinsun Chan zahlreiche Choreografien für Opernaufführungen weltweit. Als Innenarchitekt und Kostümbildner entwirft Chan Ausstattungen für zahlreiche Produktionen renommierter Compagnien in Europa und in Asien. Seit der Saison 2019/20 ist er Leiter der Tanzkompanie am Theater St.Gallen.

stgallen24/stz
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