Besonders die Wirtschaft der Region betreffe die «Gleichbehandlung» übergeordneter Strassen mit reinen Quartierstrassen, so die Sicht der Wirtschaft Region St.Gallen (WISG).
In ihrer Vernehmlassung an Kanton und Stadt schreibt sie: «Der Verkehr wird verlangsamt, die Erreichbarkeit erschwert beziehungsweise die Fahrtdauer verlängert, was für viele Betriebe negative Auswirkungen hätte. Dies hat grosse und unabsehbare Auswirkungen auf den täglichen Güter- und Gewerbeverkehr, aber auch auf die Attraktivität der Stadt als Arbeitsort für (Auto-) Pendlerinnen und Pendler.»
Ziele der Stadt infrage gestellt
Die WISG erklärt in ihrer Stellungnahme: «Die Wachstums- und Positionierungsziele der Stadt, die auch Teil der Strategie des Stadtrats sind, werden unnötig erschwert und in der Konsequenz unerreichbar werden.» Dem Verband fehlt die übergreifende Sicht auf das Thema «Erreichbarkeit».
Sie ist für die Wirtschaft von vitaler Bedeutung. Der WISG-Vorstand fordert daher Stadt und Kanton eindringlich auf, diese Perspektive in die Lösung einzubringen, die derzeit einzig vom Kriterium «Lärm» her gedacht und konzipiert ist.
Vorgaben und Strassenhierarchie unberücksichtigt
Insgesamt hält die WISG fest, dass das «Konzept Temporegime Stadt St.Gallen» allzu einseitig und damit nicht tauglich ist. Die Vorgaben des Kantonsrates, die geltende Strassenhierarchie und die hohen volkswirtschaftlichen Kosten von Tempo 30 auf verkehrsorientierten Strassen bleiben unberücksichtigt.
Es sei mit erheblichen Verlagerungseffekten zu rechnen, was die Verkehrssicherheit in den Quartieren verringert. Schliesslich betont die WISG, dass die vorgeschlagenen Temporeduktionen unverhältnismässig seien. Der Lärmschutz könne mit anderen Massnahmen kostengünstiger und mit geringeren Einschränkungen erreicht werden.
