Die 59 Jahre alte Haschemi gehört schon seit Jahren zu den Kritikern des islamischen Systems. Die ehemalige Abgeordnete und Frauensportfunktionärin steht daher auch auf einer sogenannten schwarzen Liste des Systems und wurde bereits mehrmals festgenommen. Haschemi war als Frauenaktivistin stets gegen den Kopftuchzwang, obwohl sie selbst eins trägt. Sie war auch Herausgeberin der Tageszeitung "San" (Frau), die jedoch wegen ihrer feministischen Ansichten 1999 schliessen musste.
Angesichts der seit über drei Wochen andauernden Proteste hat Irans Justizchef am Montag erstmals einen Dialog mit den Gegnern der islamischen Führung vorgeschlagen. Das islamische System habe ein Ohr für Kritik und sei daher bereit für einen Dialog. Auch Präsident Ebrahim Raisi hatte gesagt, dass Kritik und auch Proteste der Bürger erlaubt werden sollten, aber in einem friedlichen Rahmen und ohne Ausschreitungen.
Systemkritiker jedoch halten diese Aussagen für Rhetorik und unglaubwürdig. Wie solle ein "Dialog" mit den Gegnern klappen, wenn das System auch ehemalige Offizielle wie Faeseh Haschemi ins Gefängnis stecke, meinten die Kritiker in den sozialen Medien.