Im Kloster Notkersegg, St. Maria vom Guten Rat leben Schwestern in einer Viel-Generationen Gemeinschaft. Mit dabei eine Pflegewohngruppe. Alles Menschen, die zu den Risiko-Patienten gehören. Das führte dazu, dass das Kloster seine Pforten mit dem Lockdown schliessen musste.
«Das war sehr schmerzhaft für uns, denn normalerweise sind wir eine grosse Familie, die Menschen – besonders in Krisenzeiten – Unterstützung bietet», sagt Schwester Manuela Schreiner. Mit den sechs Schwestern leben noch drei weltliche Personen, die franziskanische Schwesternfamilie aus dem ehemaligen Kloster St.Scholastika im Kloster Notkersegg in St.Gallen.
«Sehr viele Gebetsanliegen»
Seit zwanzig Jahren ist Schwester Manuela nun schon im Kloster und so etwas wie die Corona-Krise habe sie noch nie erlebt: «Wir sind es uns gewohnt, dass immer wieder Leute zu uns kommen und nach Rat suchen. Das ging leider nicht mehr, zumindest nicht persönlich. Aber die Menschen haben uns trotzdem telefonisch und per Mail aufgesucht. Es gab sehr viele Gebetsanliegen.» Viele Menschen hätten Existenzängste und suchten bei den Schwestern nach tröstenden Worten.
Krise habe Gott näher gebracht
Schwester Manuela ist sich sicher, so schwierig die Krise auch sei, habe sie viele Menschen näher zueinander, aber auch zu Gott gebracht. «Die Menschen fangen an mehr nachzudenken und Gott gerät plötzlich in den Vordergrund. Das gibt Sicherheit.»
«Noch ist die Kirche des Klosters geschlossen, aber wir sind immer für Menschen in Krisen und Suchende da.» Gegen Ende Juni sollen auch Gottesdienste wieder möglich sein. Zurzeit sei das mit den vorgegeben Hygienemassnahmen schwierig umzusetzen.