Mit der Neuregelung sind zugleich auch öffentliche Veranstaltungen an sowjetischen Ehrenmalen untersagt, die näher als 200 Meter davon entfernt abgehalten werden. Damit bremst die Volksvertretung Saeima die Feiern zum sogenannten Tag des Sieges am 9. Mai aus, an dem Angehörige der starken russischen Minderheit in Lettland den russischen Gedenktag zum Sieg der Sowjetunion über Hitler-Deutschland begehen. Angesichts des Kriegs in der Ukraine gab es Angst vor möglichen Zwischenfällen und Provokationen.
Lettland war im Zweiten Weltkrieg abwechselnd von Deutschland und der Sowjetunion besetzt. Nach Kriegsende war der Baltenstaat bis 1991 unfreiwillig Teil der Sowjetunion. "Der 9. Mai ist nichts anderes als eine Verherrlichung der Okkupation unseres Landes", sagte jüngst Regierungschef Krisjanis Karins im lettischen Fernsehen. Lettland gedenkt offiziell am 8. Mai des Sieges über den Nationalsozialismus und der Opfer des Zweiten Weltkriegs.