Ein Ziel des städtischen Energiekonzeptes ist, die Elektromobilität zu fördern. Mehrere Studien haben aufgezeigt, dass elektrisch angetriebene Autos einen kleineren CO2-Fussabdruck, weniger Luftemissionen und bei tiefen Geschwindigkeiten auch weniger Lärmemissionen verursachen als Verbrennungsmotoren. Der Wechsel zu 100 Prozent Elektroantrieben ist zentral, um die Energieziele im Bereich der Mobilität zu erreichen. Die rasante Zunahme von Elektrofahrzeugen soll nicht wegen fehlender Ladeinfrastruktur gebremst werden.
Im Jahr 2020 haben die St.Galler Stadtwerke erfolgreich eine Ladelösung für Mehrfamilienhäuser lancieren können. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung in der Stadt St.Gallen wohnt jedoch in Gebäuden ohne privaten Autoabstellplatz. Diese Anwohner parkieren hauptsächlich in der Erweiterten Blauen Zone (EBZ) und haben nicht die Möglichkeit, an privaten Ladestationen zu laden. Daher ist ein rascher Aufbau einer für alle zugänglichen öffentlichen Ladeinfrastruktur unabdingbar. Mit dem Pilotprojekt «E-Ladestationen im Quartier» wird die Ausgangslage dazu geschaffen.
Sieben Standorte stehen zur Auswahl
In einem internen Evaluationsverfahren hat die Stadtverwaltung sieben mögliche Standorte ermittelt. Nebst den Bedürfnissen der Stadtpolizei, des Tiefbauamtes und der St.Galler Stadtwerke, lag eine Herausforderung in der Standortsuche. Aus Platzgründen können die Ladesäulen oft nicht auf Trottoirs aufgestellt werden. Aufgrund der Unfallgefahr sind auch auf der Strasse stehende Ladesäulen nicht ideal. Deshalb wurden vor allem kostengünstige Standorte – zum Beispiel Böschungen, Rabatten oder Mauern – ausgewählt, an denen die Ladesäulen installiert werden können. Kosten soll das Pilotprojekt 180'000 Franken.