Die drei Teile des Abends lassen die verschiedenen künstlerischen Handschriften der Choreografin und der beiden Choreografen erkennen. Insaudo arbeitet mit den Tänzerinnen der St.Galler Kompanie, Kaltuk mit den Tänzern, bei Alba Castillo treffen die Geschlechter in einem Duett aufeinander. So entsteht eine kraftvolle und poetische Auseinandersetzung mit dem Thema Geschlecht, von der isolierten Betrachtung des Frau- beziehungsweise Mann-Seins bis zum gemeinsamen Zusammenspiel.
Das verbindende Element des Abends ist neben der Thematik und der Tanzkompanie des Theaters St.Gallen das Bühnenbild von Anja Jungheinrich. Ihre Aufgabe bestand darin, einen universellen Bühnenraum zu schaffen, der für alle drei Choreografien funktioniert: Sowohl für Giovanni Insaudos überirdisch-fantastisch inspirierte Arbeit wie für die mit Hiphop und Männlichkeitsstereotypen spielende Kreation von Muhammed Kaltuk und Alba Castillos intimes Duett von Tänzerin und Tänzer.
Anja Jungheinrich stellte zwei grosse mobile Kuben in den Raum, deren Wände mit Glas und Spiegelfolien facettenreiche visuelle Effekte ermöglichen und viel Spielraum lassen.