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Stadt St.Gallen
25.08.2021
25.08.2021 15:05 Uhr

Gefährlicher Schulweg: «Ein Kind landete vor dem Bus»

Kinder und Autos kommen sich gefährlich nah.
Kinder und Autos kommen sich gefährlich nah. Bild: zVg
Aufgrund der Sanierung der St.Georgenstrasse kommen sich Fussgänger und Autos gefährlich nah. Der SVP-Stadtparlamentarier René Neuweiler fordert sofortige Massnahmen, um die Situation zu entschärfen.

«Gestern hat ein Kind einen Fehltritt gemacht und ist nur wenige Meter vor dem Bus gelandet, welcher zum Glück geistesgegenwärtig noch bremsen konnte. Wenn der Bus fährt, besteht für die Schulkinder überhaupt kein Platz und die Kinder müssen in Schlangenlinien zur Schule gehen, da sie aufgrund der Baustellen die Strasseite wechseln müssen», schreibt der SVP-Stadtparlamentarier René Neuweiler in einer Einfachen Anfrage an den Stadtrat.

Gefährliche Situationen

Angefügt sind Fotos, die die Strassenarbeiten an der St.Georgenstrasse 160 zeigen, und Kinder, die dicht daneben laufen. Eine orange Linie trennt die beiden Spuren. Bis heute habe es nirgends einen provisorischen Fussgängerstreifen. Eine Hinweistafel, dass die Strassenseite gewechselt werden muss, habe es entweder gar keine oder nur auf einer Seite.

Wenn der Bus fährt, bestehe für die Schulkinder kein Platz. Bild: zVg

«Die Situation an der St.Georgenstrasse 160 ist ohnehin erklärungsbedürftig. Warum wird kein provisorischer Fussgängerstreifen aufgezeichnet und weshalb baut man eine Ausbuchtung mit einem Trottoir, trennt dann aber das Trottoir mittels einer Kette wieder von der Ausbuchtung ab?», fragt sich Neuweiler.

Stellenweise wurden Hartgummi-Trennelemente aufgeschraubt, jedoch nicht auf dem Streifen, sondern neben dem Streifen, sodass nun noch weniger Platz für den Schulweg besteht. Laut dem Politiker würde nur eine Bauabschrankung die notwendige Sicherheit gewährleisten, so wie sie auf der Seite der Bauarbeitern steht. Weshalb man den Schulkindern und Kindergärtlern nicht denselben Schutz gewährt wie den erwachsenen Bauarbeitern, verstehe er nicht.

Hartgummitrennelemente und Hinweistafel würden nicht ausreichen. Bild: zVg

Auch Eltern sind besorgt

«Es bräuchte auf Seite der Bauarbeitern keine Abschrankung, da diese ja durch den Graben geschützt sind. Ich bin für Geschwindigkeiten, welche Situationsgerecht sind. In der Regel ist das innerorts 50km/h. Aber wenn Erstklässler ein Trottoir oder die Strasse auf wenigen Zentimetern mit Autos und dem Bus teilen müssen, dann ist jedoch sogar 30km/h viel zu schnell, da höchstens Schritttempo angebracht ist.

Wenn keine anderen Möglichkeiten für bessere uns sicherere Provisorien für die den Schulweg bestehen, dann muss der Stadtrat Sicherheitsassistenzen aufbieten, welche für Sicherheit während der Bauphase in den einzelnen Bauabschnitten sorgen», sagt Neuweiler auf Anfrage von stgallen24. 

Auch die Eltern der Kinder seien besorgt, weshalb bereits der Dialog mit Beteiligten gesucht worden sei. «Am effektivsten wären Politessen, die die Kinder sicher lotsen. Ich habe bis jetzt selten welche gesehen. Die Präsenz müsste definitv verstärkt werden.»

In seiner Anfrage bittet er den Stadtrat um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Hält der Stadtrat die aktuelle Situation an der St.Georgenstrasse zwischen Bach und Bachschulhaus wirklich für einen sicheren Schulweg? Kann er das so wirklich verantworten? Ist das wirklich das Maximum, was er für die Sicherheit der Schulkinder machen kann?
2. Hält der Stadtrat Tempo 30 in diesem Provisorium wirklich für ein angemessenes Tempo, wenn die Autos und Busse die Strasse mit Schulkindern teilen müssen?
3. Hält der Stadtrat Hartgummi-Trennelemente wirklich für geeigneter als Bauabschrankungen? Weshalb werden diese nicht auf der Linie platziert, sondern der Platz der Fussgänger noch mehr verkleinert?
4. Ist bei der Sicherheit nicht an der falschen Stelle gespart? Liegt es wirklich nicht im Budget, provisorische Fussgängerstreifen aufzumalen? Bitte erklären Sie die Situation in Abbildung 4.
5. Warum stehen an den problematischen Stellen während der Bauphase keine Sicherheitsassistenzen?
6. Was gedenkt der Stadtrat zusätzlich zu tun, um während der Bauphase für maximale Sicherheit auf dem Schulweg in St.Georgen zu garantieren (Stichworte: Busbetrieb mit kleineren Bussen, Fahrverbot für Lastwagen etc.)?

mik/stgallen24
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