Dass die Zeit alle Wunden heilt, ist eine Binsenweisheit, die Das Fest auf radikale Art und Weise demaskiert. Viel eher gilt: «Nichts ist so, wie es scheint.»
Das muss auch der sympathische Patriarch Klingenfeldt an seinem 60. Geburtstag erfahren, als sein ältester Sohn die obligate Laudatio nutzt, um der versammelten Menge zu eröffnen, dass die Familie gar nicht so idyllisch ist, wie man glauben könnte. Vielmehr offenbart sich eine Familiengeschichte, die geprägt ist von sexualisierter Gewalt und Suizid.
Das Fest erweist sich in vielerlei Hinsicht als idealer Startpunkt in die neue Schauspielsaison
Nicht nur präsentiert sich dem Publikum ein grosser Teil des Ensembles, es stellen sich mit Nancy Mensah-Offey und Manuel Herwig auch zwei neue Mitglieder vor.
Darüber hinaus bereichern das Stück zwei Gäste mit internationaler Strahlkraft: Die Jazz-Pianistin und -sängerin Romy Camerun begleitet das Stück musikalisch. Sie blickt auf eine lange Karriere, die Höhepunkte in der Zusammenarbeit mit Musikern wie Clark Terry, Benny Golson, Charlie Mariano oder Uli Beckerhoff fand. Aber auch Theaterluft ist ihr nicht unbekannt: So wirkte sie als Musikerin bzw. musikalische Leiterin an mehreren Produktionen des Theaters Bremen mit.
In einer wichtigen Rolle wird Thomas Sarbacher zu sehen sein, der nicht nur einem Theaterpublikum bekannt ist: Als Darsteller in verschiedenen Tatort-Produktionen sowie einer Reihe von Kinofilmen hat er sich auch als Filmschauspieler einen Namen gemacht.
Als Anfang des Schauspielprogramms der aktuellen Spielzeit markiert Das Fest zudem den Beginn einer Reihe von Produktionen mit nachhaltig produziertem, wiederverwendbarem Bühnenbild
Die Bühnenelemente können je nach Produktion weiterentwickelt werden und kommen als modulares System auch bei Sturm und Supergute Tage zum Einsatz. Auch die Materialwahl erfolgte unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit.