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Stadt St.Gallen
26.05.2023

«Dialog statt Repression»

Die Vorfälle spielen sich ausserhalb des Stadions ab – eine Sitzplatzpflicht empfindet die SP als wenig zielführend.
Die Vorfälle spielen sich ausserhalb des Stadions ab – eine Sitzplatzpflicht empfindet die SP als wenig zielführend. Bild: MS
Am Dienstag hat die St.Galler Regierung aus aktuellem Anlass ein Stehplatzverbot und personalisierte Tickets im nationalen Profifussball gefordert. Die SP der Stadt St.Gallen lehnt diese Pläne als kontraproduktiv ab und setzt auf den Weg des Dialogs.

Am Dienstag hat die St.Galler Regierung in einer Medienmitteilung die Pläne für die Einführung einer Sitzplatzpflicht und die Herausgabe von personalisierten Tickets für Spiele der Super-League angekündigt. Demnach soll Regierungspräsident Fredy Fässler, Vorsteher des kantonalen Sicherheits- und Justizdepartements, die Pläne bei der KKJPD einbringen.

Dialog bewährt sich

Für die SP der Stadt St.Gallen ist nicht ersichtlich, wie die Massnahmen, die das Stadioninnere betreffen, ein wirksames Mittel gegen Vorfälle bei der Anreise und dem Nachgang von Spielen sein sollen. Die vorgeschlagenen Massnahmen lehnt sie als untauglich ab.

Der in den letzten Jahren begangene Weg des Dialogs und der Deeskalation habe sich bewährt und Vertrauen bei allen Beteiligten aufgebaut. Die sehr gut besuchten Heimspiele des FC St.Gallen würden dafür sprechen, dass sich eine grosse Mehrheit der Stadionbesucher an den Matches sicher fühle.

«Diese Erfolge sollen nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Der Weg des Dialogs – wie er etwa mit dem Aufbau der Fanarbeit erfolgreich umgesetzt wurde – ist der Repression und Eskalation eindeutig vorzuziehen. Dies schont auch die Ressourcen der notorisch überlasteten Stadt- und Kantonspolizeien», stellt die Fraktion in einem Communiqué klar.

Fankurven wiederspiegeln Gesellschaft

Man verurteile die massiven Ausschreitungen rund um das Spiel des FC St.Gallen gegen den FC Luzern vom vergangenen Wochenende mit zahlreichen Verletzten aus dem St. Galler Fanlager, der Polizei und von Unbeteiligten. Aus Sicht der SP setze die St.Galler Regierung mit den Forderungen jedoch ein falsches Zeichen an die Fans des FC St.Gallen und des Fussballs im Allgemeinen.

«Die Fankurven bilden heute ein Abbild der gesamten Gesellschaft», befindet die SP. Kurzentschlossene Verschärfungen gegen alle aufgrund des Vorfalls vom vergangenen Wochenende würden dieser Realität nicht gerecht.

Von personalisierten Tickets verspricht sich die SP ausser unnötigen Kosten wenig Nutzen, sei doch eine Mehrheit der Fans bereits bekannt oder im Besitz von Jahreskarten.

pd/stgallen24
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