Sein ganzes Leben war er Lehrer an der Klosterschule St.Gallen und zeitweilen auch Schulleiter: Notker der Deutsche, eine der prägenden Figuren der Klosterzeit. Am 28. Juni 1022 ist er mit über siebzig Jahren verstorben. Das genaue Geburtsdatum des Sprösslings aus einer Adelsfamilie ist nicht bekannt.
Bis heute für grosse Bewunderung sorgt sein Lebenswerk. Gemäss dem Germanisten Andreas Nievergelt hat der einstige St.Galler Mönch das Deutsche als Wissenschaftssprache etabliert, was auch seinen Namenszusatz «der Deutsche» erklärt. Mit anderen Worten: Er hat den gesamten höheren Lehrstoff der damaligen Zeit – von der Philosophie über die Astronomie und Geometrie bis hin zur Theologie – vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt und dazu auch noch eigene Lehrschriften verfasst. Mindestens achtzehn Einzelwerke sollen es letztlich gewesen sein und dazu noch fast vierzig Handschriften.
Dass Notker für die damalige Zeit mit seinem Wirken etwas Aussergewöhnliches tat, dürfte auch ihm selbst bewusst gewesen sein. In einem persönlichen Brief an den damaligen Bischof von Sitten spricht er gemäss Andreas Nievergelt weder von sich noch von seinem Leben, sondern einzig und allein von seinem Werk.