Seit 2014 gibt es ein St.Galler Bibliotheksgesetz. Es verlangt, dass Kanton und Gemeinden für ein zeitgemässes und leistungsfähiges Angebot sorgen, das der gesamten Bevölkerung zugänglich ist. Für die Weiterentwicklung muss die Regierung alle vier Jahre eine Strategie mit neuen Schwerpunkten ausarbeiten.
Gleichberechtigte und hochwertige Bildung
Bisher wurde beispielsweise das Projekt «Regioverbund St.Gallen» gestartet, das die Zusammenführung und Weiterentwicklung bestehender Verbünde zum Ziel habe, wie es in der Mitteilung der Staatskanzlei vom Montag heisst. Die Regierung hat nun eine neue Bibliotheksstrategie für die Jahre von 2023 bis 2026 in die Vernehmlassung gegeben.
Darin geht es um das sich ändernde Bild einer Bibliothek im digitalen Zeitalter. Neben dem regional verfügbaren Angebot an Information und Wissen auf analogen sowie digitalen Medienformaten werde damit eine gleichberechtigte und hochwertige Bildung gefördert. Das Angebot ermögliche das lebenslange Lernen für alle Bevölkerungsgruppen und stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Bibliotheken als Begegnungsorte
Bibliotheken seien Lern- und Arbeits- sowie Kommunikations- und Begegnungsorte, in denen der Mensch und nicht das Medium im Zentrum stehe. Dieser Perspektivenwechsel solle in den nächsten vier Jahren in allen vier Regionen vollzogen werden, schreibt die Regierung. Der Kanton fördert dazu Massnahmen, aber auch einzelne Projekte.
Eine wichtige Rolle spielt die in der Stadt St.Gallen geplante neue Stadt- und Kantonsbibliothek. Es handle sich um die zentrale strategische Massnahme des Kantons im Bibliotheksgesetz, heisst es in den Unterlagen zur Vernehmlassung. Am Blumenmarkt solle ein Angebot entstehen, mit dem das Bibliothekswesen in all seinen Facetten vernetzt, weiterentwickelt und inspiriert werde.
Über das 137 Millionen teure Projekt entscheidet der St.Galler Kantonsrat 2023. Danach bräuchte es auch noch eine Volksabstimmung, die 2024 stattfinden könnte.