31 Millionen Franken Gewinn hat die Thurmed-Gruppe letztes Jahr gemacht. Ungefähr die Hälfte kommt vom Spital Thurgau, die andere Hälfte des Gewinns haben die übrigen Unternehmen der Thurmed-Gruppe beigetragen. Dazu gehören unter anderem Röntgeninstitute, Praxen, die Spitalapotheke, zwei Wäschereien und die Venenklinik Bellevue in Kreuzlingen, berichtet das Branchenportal medinside.ch.
Zehn Prozent mehr Patienten aus anderen Kantonen
Die Patientenzahlen der Thurmed-Gruppe haben stark zugenommen. Stationär wurden 6,3 Prozent mehr Fälle betreut, ambulant sogar 7,2 Prozent mehr. Bemerkenswerter ist, dass sich nicht mehr Thurgauer Patienten behandeln liessen, sondern sich immer häufiger Patienten aus anderen Kantonen – speziell Zürich und St.Gallen – dazu entschliessen, für medizinische Behandlungen in den Thurgau kommen.
Die Zunahme bei den ausserkantonalen Patienten betrug 10,2 Prozent. Es handelte sich dabei grösstenteils nicht um Corona-Patienten, die notfallmässig in den Thurgau verlegt werden mussten, sondern, wie Spital-Direktor Marc Kohler im Jahresbericht erwähnt, vor allem um geplante Operationen.
Fast 200 neue Stellen
Für Kohler zeigt dies das Vertrauen der Patienten in die Arbeit der Thurmed-Gruppe. Wegen der gestiegenen Nachfrage nach Leistungen der Thurgauer Gesundheitseinrichtungen hat die Thurmed-Gruppe letztes Jahr 55 neue Stellen besetzt, und im neuen Jahr hat sie bereits weitere 135 neue Mitarbeiter angestellt.
Marc Kohler stellte beim Personal im letzten Jahr aber mit Besorgnis mehr Krankheitsausfälle, psychische und physische Erschöpfung sowie Frust fest. Einen Grund dafür sieht er bei den zahlreichen Impfskeptikern und -verweigerern, «welche unter dem Siegel der Freiheit alle ihre eigenen Ziele und Wünsche verfolgen, ohne Rücksicht auf die Nächsten und schon gar nicht auf Mitarbeitende im Gesundheitswesen.»
Der Hintergrund dieser Kritik: Angestellte des Spitals Thurgau wurden letztes Jahr von Impfverweigern beschimpft, bedroht und diskreditiert. Kohler bilanziert, dass im Spital Thurgau praktisch alle Covid-Intensiv-Patienten nicht geimpft gewesen seien.