Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Schweiz/Ausland
23.12.2021

Hongkong: Universität entfernt Mahnmal

ARCHIV - Die "Säule der Schande"-Statue, ein Denkmal für die Opfer des Tiananmen-Massakers von 1989, ist an der Universität von Hongkong ausgestellt. Die Universität hat die Skulptur von ihrem Campus entfernen lassen. In der Nacht zum Donnerstag w...
ARCHIV - Die "Säule der Schande"-Statue, ein Denkmal für die Opfer des Tiananmen-Massakers von 1989, ist an der Universität von Hongkong ausgestellt. Die Universität hat die Skulptur von ihrem Campus entfernen lassen. In der Nacht zum Donnerstag w... Bild: Keystone/AP/Kin Cheung
China – Die Universität von Hongkong hat eine Skulptur zur Erinnerung an die Opfer der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in China von ihrem Campus entfernen lassen.

Die acht Meter hohe "Säule der Schande" des dänischen Künstlers Jens Galschiøt wurde in der Nacht zum Donnerstag zerlegt und abtransportiert. Die Beseitigung des Mahnmals löste scharfe Kritik von Mitgliedern der Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungsregion aus und stiess auch dem Künstler übel auf.

"Wir haben alles getan, was wir tun können, um der Universität von Hongkong zu sagen, dass wir die Skulptur gerne abholen und nach Dänemark bringen wollen", sagte Galschiøt der Deutschen Presse-Agentur in Kopenhagen. Er betrachtet das Kunstwerk als sein Eigentum. Es war aus seiner Sicht nur eine Leihgabe an die Hongkonger Allianz zur Unterstützung der demokratischen Bewegungen in China, die sich unter dem Druck des neuen "Sicherheitsgesetzes" auflösen musste.

Indem Chinas Regierung das umstrittene Gesetz vor eineinhalb Jahren in Hongkong durchsetzte, wurde die Oppositionsbewegung in der Sieben-Millionen-Metropole praktisch ausgeschaltet. Die vage Formulierung des Gesetzestextes erleichtert das Vorgehen gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch, terroristisch oder verschwörerisch ansieht - und zielt damit auf Kritiker der Hongkonger Regierung und der chinesischen Führung.

Peking war das Kunstwerk für die Massaker-Opfer von 1989 auf dem Universitätsgelände schon lange ein Dorn im Auge, da jede Erinnerung an den Militäreinsatz gegen die Tian'anmen-Bewegung in der Volksrepublik gezielt ausgelöscht werden soll. Die Universität begründete die Beseitigung jetzt mit "rechtlichen Risiken". Auch wurden Sorgen über Sicherheitsgefahren durch die "zerbrechliche Statue" geäussert, wie der Radiosender RTHK berichtete.

Keystone-SDA
Demnächst